Ein Blick unter die Oberfläche


Welche Geheimnisse verbergen sich wohl unter der Oberfläche von Gustav Klimts berühmten Werken? Wie brachte der Künstler Gold und andere Edelmetalle auf die Leinwand?

Moderne Technologien bieten die Möglichkeit, in die tieferen Malschichten zu blicken und Klimts Arbeitsweise nachvollziehbar zu machen.

Anhand von acht Gemälden präsentiert die Ausstellung „Gustav Klimt – Pigment & Pixel. Mit Technologie Kunst neu entdecken“ bis 7. September 2025 im Unteren Belvedere, kuratiert von Franz Smola, die Ergebnisse radiologischer und materialtechnischer Untersuchungen, die in den vergangenen Jahren an Klimts im Bestand des Belvedere befindlichen Werken vorgenommen wurden.

Die Schau zeigt auch die hypothetische Rekonstruktion der Farbigkeit von Klimts sogenannten Fakultätsbildern. Diese monumentalen Leinwände mit allegorischen Darstellungen der Philosophie, der Medizin und der Jurisprudenz waren ursprünglich für die Decke des Festsaals der Wiener Universität bestimmt, wohin sie aber nie gelangten. In den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs wurden sie bei einem Brand zerstört. Ihre Erscheinung war bisher lediglich aufgrund von Schwarz-Weiß-Fotos bekannt. In Kooperation mit Google Arts & Culture wurde unter Anwendung von Künstlicher Intelligenz versucht, ihre ursprüngliche Farbigkeit rekonstruieren.

Weitere Informationen unter www.belvedere.at

(JT April 2025)

Abbildungen:

Gustav Klimt, Fakultätsbild „Die Medizin“, 1901, historische Aufnahme im Vergleich zur Rekolorierung (2021). Österreichische Galerie Belvedere, Wien / Image by Google. Grafik: SCHIENERL D/AD, Wien

Gustav Klimt, Fakultätsbild „Die Medizin“, 1901, Rekolorierung nach historischer Aufnahme (2021). Österreichische Galerie Belvedere, Wien / Image by Google. 

Künstlerin – ja, Fotografin - nein

 

Das Belvedere 21 zeigt bis 31. August 2025 im Obergeschoss die erste große institutionelle Personale

von Maria Hahnenkamp, kuratiert von Stefanie Reisinger.

 

Maria Hahnenkamp (* 1959 in Eisenstadt) ist eine bemerkenswerte österreichische Künstlerin, die mit radikaler Konsequenz den Mechanismen einer oberflächlichen Bildproduktion entgegentritt und neue Perspektiven des Sehens und Denkens eröffnet.

Seit über dreißig Jahren arbeitet sie mit, durch, über und auch gegen das Medium der Fotografie.

Ausgangspunkt für ihr kritisches und feministisches Werk ist stets eine radikale Infragestellung der Wirkmacht

von Bildern.

Hahnenkamps Œuvre umfasst Fotografien, Arbeiten mit Fotopapier, Diaprojektionen, Videoarbeiten, Installationen und ortsspezifische Interventionen.

Sie bezeichnet sich bewusst als Künstlerin, die mit Fotografie arbeitet – nicht als Fotografin.

 

Weitere Informationen unter www.belvedere.at

(JT April 2025)

Abbildungen:

Maria Hahnenkamp, O. T. (aus der Serie „Kleid“), 2005/2024. Foto: Johannes Stoll / Belvedere, Wien © Bildrecht, Wien 2025

Ausstellungsansicht "Maria Hahnenkamp", Belvedere 21. Foto: Johannes Stoll / Belvedere, Wien

Maria Hahnenkamp, Rote-Zusammengenähte-Fotos, 1993–1995 / 2018. Foto: Johannes Stoll / Belvedere, Wien © Bildrecht, Wien 2025

Die ALBERTINA KLOSTERNEUBURG öffnet wieder ihre Tore

 

und zeigt zu Beginn bis 16. November 2025 die Ausstellung DE SCULPTURA, kuratiert von Angela Stief

und Assistentin Lydia Eder.
Die Schau ist ein Ausloten dessen, was das Thema Skulptur und Plastik heute in der Kunst bedeutet.

Sie gibt Einblicke in das Schaffen nationaler und internationaler Kunstschaffender aus den Gegenwartssammlungen der ALBERTINA.

Ein weiterer Fokus liegt auf der österreichischen Künstlerin Martha Jungwirth, deren Gemälde und Arbeiten

auf Papier gezeigt werden als Hommage zum 85. Geburtstag.

 

Aus Aluminium, Stahl, Draht, Beton, Holz, Pappmaché, Wolle und gefundenen Materialien gefertigt zieht sich

der skulpturale Schwerpunkt durch alle Ausstellungsräume und zeugt von der zeitgenössischen Vielfalt dieser Gattung. Dabei geht es in der Sammlungspräsentation nicht allein um neue bildhauerische Ansätze, sondern auch um das Zusammenspiel mit klassischen Medien wie Malerei und Zeichnung sowie installativen Arbeiten.

Die Ausstellung beinhaltet skulpturale und plastische Arbeiten von folgenden Künstlern:

Eva Beresin, Bruno Gironcoli, Karl Karner, Soli Kiani, Basil Kincaid, Elena Koneff, Jonathan Meese, Annette Messager, Nam June Paik, Friedrich Panzer, Rudolf Polanszky, Dieter Roth, Markus Schinwald, Toni Schmale, Julian Schnabel, Tschabalala Self, Franz West, Erwin Wurm, Kennedy Yanko.

Zu sehen sind weiters Gemälde und Arbeiten auf Papier von: Herbert Brandl, Cecily Brown, Alexandre Diop,

Jadé Fadojutimi, Martha Jungwirth, Maria Lassnig, Albert Oehlen, Hubert Scheibl, Liliane Tomasko, Xiyao Wang.

 

Ausstellungsort ist die ALBERTINA KLOSTERNEUBURG – Essl Museum Ausstellungshalle 2 und 3.

An der Donau-Au 1 | 3400 Klosterneuburg T +43 (0)1 534 83 0 | www.albertina.at

Öffnungszeiten: Donnerstag bis Sonntag 10.00 bis 17.00 Uhr

(JT April 2025)

Abbildungen:

Martha Jungwirth. Vladimir Nabokov: Erinnerung, sprich, 2017. 160 × 138 cm, Öl auf Karton.  ALBERTINA, Wien. © Martha Jungwirth / Bildrecht, Wien 2025, Foto: ALBERTINA, Wien
Karl Karner. I eat with my bird, 2024. 130 × 90 × 260 cm, Aluminiumguss, Swarovski-Glitter. ALBERTINA, Wien – Familiensammlung Haselsteiner. © Karl Karner, Foto: Karl Karner 

Gar nicht spießbürgerlich – oder doch?

 

Die neue Frühjahrsausstellung Biedermeier. Eine Epoche im Umbruch“ im Leopold Museum beleuchtet

auf der Ebene -2, kuratiert von Johann Kräftner, bis 27. Juli 2025 eine vielschichtige und von Widersprüchen geprägte Epoche des 19. Jahrhunderts, der man immer wieder Spießbürgertum zuschreibt.

 

Zwischen dem Wiener Kongress (1814/15) und der bürgerlichen Revolution von 1848 lebte Europa im Spannungsfeld von Rückzug und Aufbruch, Repression und Innovation.

In der Schau wird anhand von rund 190 Werken von über 70 Künstlern – darunter Gemälde, Aquarelle, Möbel, Kleidungsstücke, Glas- und Porzellanobjekte – ein umfassendes Bild dieser Ära präsentiert.

Der Blick richtet sich auf Wien als Residenzhauptstadt der Habsburgermonarchie, und auf die kulturelle Vielfalt der Kronländer der Donaumonarchie. Neben Wiener Meistern wie Ferdinand Georg Waldmüller und

Friedrich von Amerling, werden auch Werke der Ungarn Miklós Barabás und József Borsos, der Tschechen Antonín Machek und František Tkadlík, dem Venezianer Francesco Hayez und dem

slowenisch-italienischen Künstler Jožef Tominc gezeigt.

 

Weitere Informationen unter www.leopoldmuseum.org

(JT April 2025)

Abbildungen:

LEOPOLD STÖBER 1807–1832 Der junge Künstler im Kreise seiner Eltern und Geschwister, 1827 Öl auf Leinwand | 100,6 × 116,2 cm LIECHTENSTEIN. The Princely Collections, Vaduz–Vienna Foto: LIECHTENSTEIN. The Princely Collections, Vaduz–Vienna

JOSEF DANHAUSER 1805–1845 Mutterliebe (Die Gattin des Künstlers mit Kind), 1839 Öl auf Leinwand | 50,7 × 42 cm Belvedere, Wien Foto: Belvedere Wien

FERDINAND GEORG WALDMÜLLER 1793–1865 Wiedererstehen zu neuem Leben, 1852 Öl auf Holz | 62,4 × 78,5 cm LIECHTENSTEIN. The Princely Collections, Vaduz–Vienna Foto: LIECHTENSTEIN. The Princely Collections, Vaduz–Vienna 

David Hockney in Paris

 

Die Fondation Louis Vuitton in Paris zeigt bis 1. September 2025 mit der Schau „David Hockney 25 -

Do remember they can’t cancel the Spring”, einen der einflussreichsten Künstler des 20. und 21. Jahrhunderts.

 

Die Ausstellung vereint mehr als 400 Werke des Künstlers aus den Jahren 1955 bis 2025, darunter Öl- und Acrylmalerei, Zeichnungen mit Tinte, Bleistift und Kohle, digitale Kunst sowie immersive Videoinstallationen. 

Gemeinsam mit seinem Partner und Ateliermanager Jean-Pierre Gonçalves de Lima hat der Künstler an der Komposition jeder Sequenz und an der Gestaltung jedes Raumes mitgewirkt, in einem ständigen Dialog mit seinem Assistenten Jonathan Wilkinson. 

 

Hockneys Fähigkeit, sich mit neuen Medien immer wieder neu zu erfinden, ist außergewöhnlich – zuerst

als Zeichner, dann als Meister aller akademischen Techniken, und heute als Vorreiter neuer Technologien.  

 

Weitere Informationen unter www.fondationlouisvuitton.fr/en

(JT April 2025)

Abbildungen: 

Fondation Louis Vuitton/David Hockney - Christopher Isherwood and Don Bachardy, 1968. A Bigger Splash, 1967. Portrait of an Artist (Pool with Two Figures), 1972.

Figurative Fleischlichkeit

 

Die ALBERTINA in Wien widmet bis 29. Juni 2025 der britischen Künstlerin Jenny Saville die erste Soloshow

in Österreich.

Saville lässt sich von der Kunstgeschichte inspirieren - von alten Meistern wie Leonardo und Tizian bis hin zu Egon Schiele, Pablo Picasso, Francis Bacon und Lucian Freud - zu einer Malerei, die von Körperlichkeit, Fleischlichkeit und dem Zusammenspiel von neuen und alten Medien geprägt ist.

 

Die Schau Gaze“ in der Pfeilerhalle, kuratiert von Angela Stief und Melissa Lumbroso, bietet Einblick in das Oeuvre der letzten zwei Jahrzehnte und präsentiert auch neue, bislang ungezeigte Werke.

Neben den großen Figuren- und Aktdarstellungen in klassischen Posen – stehend, liegend, sitzend und deren zeitgenössischen Abwandlungen – widmet sich die Künstlerin vor allem auch Porträt- und Selbstdarstellungen.

 

Weitere Informationen unter www.albertina.at

(JT April 2025)

Abbildungen:
Jenny Saville. Gaze, 2021–2024. 200 × 160 cm, Öl und Acryl auf Leinwand. Privatsammlung © Jenny Saville / Bildrecht, Wien 2025. Foto: Prudence Cuming Associates Ltd. Courtesy Gagosian
Jenny Saville. Chapter (for Linda Nochlin), 2016–2018. 260,4 × 236,2 cm, Kohle auf Baumwoll-Canvas.

Privatsammlung © Jenny Saville / Bildrecht, Wien 2025. Foto: Rob McKeever / Courtesy Gagosian

Gemeinsam Kunst erleben

 

Die Ausstellung Nie endgültig! Das Museum im Wandel im mumok – Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien widmet sich bis 12. April 2026, kuratiert von Marie-Therese Hochwartner und Dieter Ronte,

dem Wandel der Institution in der Direktionszeit von Dieter Ronte (1979 bis 1989).

Exemplarische Einblicke in die Heterogenität der Sammlungserweiterungen werden mit kulturpolitischen Parametern und programmatischen Entscheidungen dieses Jahrzehnts gegengelesen.

Gerade in Ronte’s Zeit legte man die Grundsteine für Kollaborationen mit Sammlern, war aktiv in gesellschaftspolitischen Belangen und bereitete durch strategische Erwerbungen Sammlungsschwerpunkte

der folgenden Jahrzehnte vor.

 

Nie endgültig“ – diese von Hertha Firnberg geprägte Formel - definiert das mumok bis heute als dynamischen Ort des Wandels. Diese Idee wird in der Ausstellung mit interaktiven Möbeln und Dialogräumen lebendig, die

das Museum als Plattform für gemeinsames Forschen, Lernen und Hinterfragen festschreiben.

Die Besucher erwartet ein offenes Ausstellungsformat, in dem Museumspraxis und alles, was sie umfasst, als Beziehungsarbeit verstanden wird. Kunst wird von der Institution so nicht nur gezeigt, sondern gemeinsam reflektiert und erlebt.

 

Weitere Informationen unter www.mumok.at

(JT April 2025)

Ausstellungsansichten: 
Eva Aeppli, L’Aube, 1960. Foto: Klaus Pichler © mumok

Niki de Saint Phalle, Tea Party, ou Le Thé chez Angelina, 1971. Hermann Nitsch, Kleiner Existenz-Altar, 1960. Arnulf Rainer, Übermalung violett, 1961. Arnulf Rainer, Kreuz, 1980. Foto: Klaus Pichler © mumok 

Die vielfältige Christa Hauer

 

Anlässlich ihres 100. Geburtstags widmet sich die Ausstellung Christa Hauer. Künstlerin, Galeristin, Aktivistin“ bis 1. März 2026 in der Landesgalerie Niederösterreich in Krems dem breit gefächerten

kultur- und gesellschaftspolitischen Engagement der Künstlerin Christa Hauer (1925 – 2013).

Anhand von Werken und Archivalien, die überwiegend aus dem ehemaligen Besitz der Künstlerin stammen, zeichnet die Schau, kuratiert von Alexandra Schantl, Sammlungsleiterin „Kunst nach 1960“ der Landessammlungen Niederösterreich, ein lebendiges Bild ihrer vielfältigen Aktivitäten. Sichtbar wird, dass

Christa Hauer immer am Puls der Zeit war.

Einen Großteil ihrer Sammlung überantwortete die Künstlerin den Landessammlungen Niederösterreich.

Durch weitere Ankäufe bauten die Landessammlungen den Bestand auf rund 1.600 Werke aus dem Familienbesitz Hauer-Fruhmann aus.

 

In den 1960er-Jahren schuf Hauer mit der Galerie im Griechenbeisl in Wien eine wichtige Plattform für aktuelle Kunst, die sich in den elf Jahren ihres Bestehens durch große Offenheit auszeichnete. Neben bekannten österreichischen Namen wie Christian Ludwig Attersee, Martha Jungwirth, Franz Ringel oder Karl Prantl zeigte die Galerie zahlreiche Ausstellungen von Künstlern aus Deutschland, England, Italien, Ex-Jugoslawien, Ungarn oder auch Indien und Japan. Nach der Schließung der Galerie im Griechenbeisl verlagerte Hauer ab 1971 ihr Wirken auf das nahe von Krems gelegene Schloss Lengenfeld. Innerhalb kürzester Zeit entwickelte sich dieses zu einem kulturellen Treffpunkt. Ausstellungen, Performances sowie Musik- und Literaturabende lockten

Publikum aus nah und fern an.  

Darüber hinaus war Christa Hauer 1976/77 federführend an der Gründung der Internationalen Aktionsgemeinschaft bildender Künstlerinnen (IntAkt) und der Durchsetzung der Forderung nach Gleichbehandlung weiblicher und männlicher Kunstschaffender beteiligt.

 

Weitere Informationen unter www.kunstmeile.at/hauer

(JT April 2025)

Abbildungen:

Christa Hauer. O.T., 1964

Christa Hauer, Selbstporträt, 1945

Copyright: Christa Hauer/Bildrecht, Wien 2025

Neue Version

 

Die Ausstellung Remix. Von Gerhard Richter bis Katharina Grosse“ ist bis 7. September 2025 in der ALBERTINA MODERN am Wiener Karlsplatz zu sehen, kuratiert von Constanze Malissa.

 

In der Musik versteht man unter einem Remix eine neue Version bereits komponierter Musikstücke – die Bearbeitung von Originalaufnahmen, bei der die vorhandenen Stimmen bzw. Tonspuren neu gemischt werden.

So ist auch unsere Präsentation zu verstehen – die Sammlung Viehof und die hauseigene zeitgenössische Sammlung werden hier neu gemischt, um die Stärken und die Aktualität beider Sammlungen aufzuzeigen

und den Besuchern die zeitgenössische Kunst in einem facettenreich komponierten Duett näherzubringen.

 

Die Sammlung Viehof ist eine der bedeutendsten Privatsammlungen Deutschlands, deren Schwerpunkt die

Kunst des eigenen Landes bildet. Das Augenmerk der Sammlung liegt auf Künstlern, die das Rheinland und seine Kunstzentren Köln und Düsseldorf als Keimzelle der Avantgarde von internationaler Bedeutung prägten.

24 Künstlerpositionen wurden für die große Frühjahrsausstellung ausgewählt, um die Entwicklung der deutschen Malerei und Skulptur nach 1960 darzustellen. 

 

Weitere Informationen unter www.albertina.at

(JT April 2025)

Abbildungen:

Gerhard Richter. Schloss Neuschwanstein (1963), 2013. 190 × 150 cm, Reprint, Druck auf Canson Fotosatin auf Re-Board. Sammlung Viehof © Gerhard Richter 2025 (27032025)
Jörg Immendorff. Beautiful Voices, 1994–95. 300 × 440 cm, Öl auf Leinwand. © The Estate of Jörg Immendorff, Courtesy Galerie Michael Werner Berlin, London & New York
Katharina Grosse. Ohne Titel, 2018. 290 × 193 cm, Acryl auf Leinwand. Sammlung Viehof © Katharina Grosse / Bildrecht, Wien 2025 

Wechselspiel von Licht und Schatten

 

Mit der ersten umfassenden Francesca Woodman Ausstellung in Österreich mit den Werken der

SAMMLUNG VERBUND würdigt die ALBERTINA eine der einflussreichsten Fotografinnen des 20. Jahrhunderts. Die Schau, kuratiert von Gabriele Schor, assistiert von Eva Haberfellner und Sophie Rueger, ist in den

Tietze Galleries bis 6. Juli 2025 zu sehen.

In nur neun Jahren schuf Woodman (1958-1981) ein bahnbrechendes Werk: Ihre Darstellung des weiblichen Körpers ist das zentrale Motiv ihrer Fotografien. Durch den gezielten Einsatz von Spiegeln erweitert sie den

Blick auf sich selbst und eröffnet eine geheimnisvolle Aura. Ihre faszinierenden Schwarz-Weiß-Fotografien

und das Wechselspiel von Licht und Schatten zeigen eindrucksvoll ihre Schaffenskraft.
 
Seit ihrer Gründung im Jahr 2004 erwarb die SAMMLUNG VERBUND kontinuierlich Fotografien von Woodman. Alle in der Ausstellung zu sehenden 82 Werke, darunter 20 von der Künstlerin selbst entwickelte Fotografien,

sind aus der Sammlung.  
Die Ausstellung unterstreicht die Bedeutung der ALBERTINA als eines der führenden Ausstellungshäuser für Fotografie, zugleich ist sie Teil eines klaren Schwerpunkts auf Künstlerinnen – mit insgesamt sechs Personalen

in diesem Jahr.

Weitere Informationen unter www.albertina.at

(JT April 2025)

Abbildungen:

Francesca Woodman. From Polka Dots or Polka Dots from the Polka Dots series, 1976
13,1 × 13,2 cm, Posthumer Silbergelatineabzug, 2004. SAMMLUNG VERBUND, Wien © Woodman Family Foundation / Bildrecht, Wien 2025
Francesca Woodman. Self-Deceit #1 from the Self-Deceit series, 1978. 9 × 9 cm, Silbergelatineabzug | Vintage. SAMMLUNG VERBUND, Wien © Woodman Family Foundation / Bildrecht, Wien 2025
Francesca Woodman. Corner with Lily, 1978. 21,9 × 21,3 cm, Posthumer Silbergelatineabzug, 2008. SAMMLUNG VERBUND, Wien © Woodman Family Foundation / Bildrecht, Wien 2025

Schieles Kunst im Umbruch der Zeit

 

Bis 13. Juli 2025 widmet das Leopold Museum im Wiener MQ dem zentralen Künstler der Sammlung,

Egon Schiele (1890–1918), eine große monografische Ausstellung.

Die Schau In Zeiten des Umbruchs. Egon Schieles letzte Jahre: 1914-1918", kuratiert von Kerstin Jesse und Jane Kallir, richtet erstmals den Fokus auf das Spätwerk des Künstlers.

 

Lediglich knapp zehn Schaffensjahre waren dem Exzentriker gegönnt, bevor er 28-jährig an der

Spanischen Grippe starb. In dieser Dekade schuf Schiele ein umfassendes Œuvre, in denen er sich zwischen 1910 und 1913 mit eigenen Befindlichkeiten sowie der Zerrissenheit einer ganzen Generation auseinandersetzte. Ab 1914 erfuhr Schieles Leben dramatische private wie historische Wendungen, Brüche und Veränderungen,

die seine Radikalität abschwächten. Seine Selbstbezogenheit schwand und er wurde empfänglicher für äußere Realitäten, fokussierte auf neue Themen und veränderte seinen künstlerischen Stil. Sein Strich beruhigte sich, wurde fließender und organischer, und die Dargestellten gewannen an körperlicher Fülle.

 

Präsentiert werden in der rein monografischen Schau, die sich in neun Themenbereiche gliedert – Suche nach dem Selbst | Paare | Edith Anna Schiele, geb. Harms | Familie | Leben in der Armee | Landschaft | Die weibliche Figur | Porträts | Erfolg und letzte Werke – aus österreichischen und internationalen Sammlungen.

 

Weitere Informationen unter www.leopoldmuseum.org

(JT April 2025)

Abbildungen:

Egon Schiele. Sitzende Frau mit hochgezogenem Knie, 1917 Bleistift, Gouache auf Papier | 46 × 30,5 cm National Gallery Prague, Foto: National Gallery Prague 2025

Egon Schiele. Mutter mit zwei Kindern II, 1915 Öl auf Leinwand | 149,5 × 160 cm Leopold Museum, Wien, Foto: Leopold Museum, Wien

Egon Schiele. Liebesakt, 1915 Bleistift, Gouache auf Papier | 49,6 × 31,7 cm Leopold Museum, Wien, Foto: Leopold Museum, Wien 

 

Kunst gegen Krisen

 

Die Ausstellung Slice of Life. Von Beckmann bis Jungwirth“ im Museum der Moderne Salzburg in der Altstadt im Rupertinum, kuratiert von Barbara Herzog, zeigt bis 19. Oktober 2025 Werke, die in Zeiten von Ausnahmezuständen entstanden sind – als Ausdruck von Unsicherheit, als Akt des Widerstands oder als Hoffnung auf Neubeginn.

Sie spiegeln persönliche und gesellschaftliche Erschütterungen wider und eröffnen neue Perspektiven.

In einer Zeit, die von Kriegen, den Auswirkungen der Klimakrise und gesellschaftlichen Spannungen geprägt ist, wirken die Themen der Ausstellung aktueller denn je.

 

In herausfordernden Zeiten kann Kunst als Zufluchtsort dienen – sie wird zum Ausdrucksmittel, zum Ventil,

zum Gegenentwurf und zur Möglichkeit, das Unbegreifliche fassbar zu machen.

Statt einer passiven Hinnahme entsteht eine künstlerische Auseinandersetzung, die Perspektiven öffnet und Veränderung sowie einen hoffnungsvolleren Blick in die Zukunft ermöglicht.

So sind auch viele Werke aus den Sammlungen des Museum der Moderne Salzburg in Zeiten des Umbruchs entstanden – geprägt von der existenziellen Bedrohung im Krieg wie bei Max Beckmann, von Erfahrungen

der Flucht wie bei Lyonel Feininger oder vom Kampf um Sichtbarkeit in einem männerdominierten Kunstbetrieb, wie ihn Maria Lassnig thematisiert.

 

Die in der Ausstellung präsentierten Gemälde, Grafiken, Fotografien und Objekte von Max Beckmann, Margret Bilger, Lyonel Feininger, Greta Freist, Adolf Frohner, Richard Gerstl, Friedensreich Hundertwasser,

Martha Jungwirth, Ernst Ludwig Kirchner, Oskar Kokoschka, Alfred Kubin, Else Lasker-Schüler, Maria Lassnig, Marino Marini, Max Oppenheimer, Madame d’Ora, Florentina Pakosta, Arnulf Rainer, Rudolf Schönwald,

Zbyněk Sekal, Sophia Süßmilch und Wilhelm Thöny reflektieren die jeweiligen gesellschaftlichen und

politischen Verhältnisse zur Zeit ihrer Entstehung.

 

Weitere Informationen unter https://www.museumdermoderne.at/

(JT März 2025)

Abbildungen:

Ernst Ludwig Kirchner, Landschaft, 1916, Öl auf Leinwand, Museum der Moderne Salzburg, Foto: Andrew Phelps

Else Lasker-Schüler, Der Bund der wilden Juden, 1923, aus „Theben. Gedichte und Lithographien“, Buch mit 10 handkolorierten Lithografien, Museum der Moderne Salzburg, Foto: Bettina Salomon

Oskar Kokoschka, Mädchenbildnis, um 1913, Öl auf Leinwand, Museum der Moderne Salzburg © Fondation Oskar Kokoschka / Bildrecht, Wien, 2025, Foto: Rainer Iglar 

Die virtuose Zeichentechnik der großen Meister der Renaissance

 

Die ALBERTINA Wien widmet in der Propter Homines Halle ihre große Frühjahrsausstellung bis 9. Juni 2025 den bedeutendsten Meistern der Zeichenkunst.

Leonardo – Dürer. Meisterzeichnungen der Renaissance auf farbigem Grund“ – kuratiert von Achim Gnann und Christof Metzger, assistiert von Margherita Clavarino Allerberger - ist die weltweit erste Museumsausstellung auf diesem Gebiet und zeigt die bisher größte Werkschau Leonardos im deutschsprachigen Raum, mit kostbaren Arbeiten aus dem eigenen Bestand sowie bedeutenden internationalen Leihgaben aus den Uffizien in Florenz, dem Louvre, dem Royal Collection Trust Windsor Castle, dem British Museum, dem Metropolitan Museum New York und zahlreichen weiteren internationalen Sammlungen.

 

Erstmals treffen in dieser Ausstellung 26 Zeichnungen Albrecht Dürers auf ebenso viele Werke von Leonardo da Vinci. Neben den Arbeiten von Leonardo und Dürer präsentiert die Ausstellung hochkarätige Blätter von Raffael, Tizian, Albrecht Altdorfer, Hans Baldung Grien, Hans Holbein d. Ä. und weiteren herausragenden Meistern der Renaissance.

Rund zwei Drittel der gezeigten Meisterwerke stammen aus der ALBERTINA. Dürers Betende Hände ebnete der Anerkennung der Zeichenkunst als eine der Malerei ebenbürtige Kunstgattung den Weg und zählt bis heute zu den berühmtesten Werken der Renaissance und den Herzstücken der grafischen Sammlung der ALBERTINA.

 

Weitere Informationen unter www.albertina.at

(JT März 2025)

Abbildungen:

Albrecht Dürer. Betende Hände, 1508. 29,1 x 19,7 cm, Pinsel in Schwarz, Grau und Weiß, auf blau grundiertem Papier. ALBERTINA, Wien © Foto: ALBERTINA, Wien

Leonardo da Vinci. Brustbild eines älteren Mannes, um 1508–1510. 22,2 × 15,9 cm, Rötel und schwarze Kreiden auf orangerot präpariertem Papier. The Royal Collection / HM King Charles III, Windsor Castle © Royal Collection Enterprises Limited 2025 | Royal Collection Trust

Leonardo da Vinci. Frauenkopf im Profil, um 1478–1481. 17,9 × 16,8 cm, Metallstift, weiß gehöht, auf grau präpariertem Papier. Paris, Musée du Louvre, Département des Arts graphiques, Inv. 2376 ©bpk / GrandPalaisRmn / Michel Urtado

Ikonische Werke von Anton Corbijn

 

Die Ausstellung „Anton Corbijn – Favourite Darkness“ ist bis 29. Juni 2025 im Kunstforum Wien zu sehen.

Sie ist mit rund 200 Arbeiten einem Künstler gewidmet, der medienübergreifend mit Fotografie, Film und Design arbeitet und die Art und Weise, wie wir seit den 1970er-Jahren Popkultur wahrnehmen, maßgeblich geprägt hat. 

 

Corbijn, der 1955 in Strijen (Niederlande) geboren wurde, heute in Amsterdam lebt und im Mai 2025

seinen 70. Geburtstag feiert, hat mit seinem visuellen Gespür und seiner melancholischen, dunklen Bildsprache das Image vieler Musiker überhaupt erst erschaffen.

Fotografien von David Bowie oder Miles Davis, Musikvideos, Plattencover und Filme für Depeche Mode und U2, aber auch einfühlsame Porträts von Hollywood-Stars wie Jodie Foster zählen zu den herausragenden Werken, die präsentiert werden. Die Porträts zeigen stets den Menschen hinter der Celebrity. Er versetzt seine Protagonisten in unorthodoxe Settings, fotografiert sie aus großer Nähe, schafft Momente voll Intimität,

Vertrauen und Überraschung.

 

Anlässlich der Schau legt das Ausstellungshaus in Zusammenarbeit mit dem Künstler eine streng limitierte Edition der Fotografie „Marlene Dumas, Amsterdam“ (2000) auf. Sie ist um 1.500 online und im Shop des Kunstforums erhältlich. Die Aufnahme zeigt die 1953 in Kapstadt (Südafrika) geborene Künstlerin in schwarzem Hemdkleid und mit Sonnenbrille frontal die Kamera anvisierend, während ihre beiden Hände auf ihrer Brust ruhen.

Die Aufnahme wurde mit einer Hasselblad-Kamera gemacht, ist in Dumas’ Atelier entstanden und liegt in einer Auflage von 25 Stück (50 x 50 cm, Bildgröße 40 x 40 cm) vor.

Der Ausstellungskatalog „Anton Corbijn – Favourite Darkness“ mit Texten von Ingried BruggerTaous Dahmani, Sebastian Fasthuber und Lisa Ortner-Kreil erscheint bei Hannibal Books und ist ebenfalls im Shop erhältlich.

 

Weitere Informationen unter www.kunstforumwien.at

(JT März 2025)

Fotos:

Anton Corbijn David Bowie, Chicago 1980 © Anton Corbijn

Anton Corbijn Philip Seymour Hoffman, New York 2011 © Anton Corbijn

Anton Corbijn Nina Hagen und Ari Up, Malibu 1980 © Anton Corbijn 

Michael Pammesberger schlägt in Krems auf
 

Das Karikaturmuseum Krems widmet bis 1. Februar 2026 dem Karikaturisten Michael Pammesberger (geboren am 2. September 1965 in Bad Ischl) anlässlich seines 60. Geburtstags

die große Personale „Planet Pammesberger“, kuratiert von Gottfried Gusenbauer und Anna Steinmair.

 

Pammesberger ist einer der herausragendsten Karikaturisten Österreichs, der täglich die politischen Abgründe Österreichs sowie gesellschaftliche Themen zeichnerisch kommentiert, seit 1997 täglich für den Kurier.

In seinen Karikaturen bringt er mit präzisem Strich und scharfsinnigem Witz Politik und Zeitgeschehen auf

den Punkt. Sein Motto dabei: „Ich schreck’ beim Zeichnen vor nichts zurück.“

 

Die Ausstellung umfasst einen Querschnitt durch Pammesberger’s Werk und zeigt ihn als Chronisten der

letzten 30 Jahre – von aktuellen bis hin zu frühen Arbeiten und gezeichneten Reiseberichten.

Der Zeichner fängt die Nuancen menschlichen Handelns ein und verwandelt sie in brillante Kunst.

Parallel zur Ausstellung erscheint das Buch „Planet Pammesberger“.

 

Weitere Informationen unter www.karikaturmuseum.at

(JT Feb. 2025)

Fotos: Kurier/Jürg Christandl, Michael Pammesberger

Der Versuch eines Vergleichs

 

Die Ausstellung Matthew Wong – Vincent van Gogh. Letzte Zuflucht Malerei“ ist bis 19. Juni 2025 in der ALBERTINA Basteihalle zu sehen. Kuratiert von Angela Stief, assistiert von Lydia Eder und Lorenz Ecker.

Die Ausstellung zeigt eine Gegenüberstellung von rund 60 Gemälden und zahlreichen Arbeiten auf Papier von Wong und ausgewählten Arbeiten van Goghs. Sie ist eine Kooperation mit dem Van Gogh Museum Amsterdam, dem Kunsthaus Zürich und der Matthew Wong Foundation.

 

Der chinesisch-kanadische Künstler Wong ist ein Grenzgänger zwischen fernöstlicher und westlicher Kunst. Van Gogh und Shitao beeinflussten sein beeindruckendes Werk. Wong, der im Alter von

35 Jahren den Freitod wählte, war ein später Autodidakt. Seine Bilder entstanden im kurzen Zeitraum seiner acht letzten Lebensjahre.
Künstler verstehen die Malerei als Trost und Zufluchtsort. Sie bietet ein sicheres Refugium des freien Ausdrucks. Wong identifiziert sich nicht nur mit dem Œuvre, sondern auch mit dem Leben von

Van Gogh. Der Künstler setzte sich mit Positionen der Moderne ebenso auseinander wie mit zeitgenössischen Spielarten der expressiven Kunst.

 

Weitere Informationen unter www.albertina.at

(JT Feb. 2025)

Abbildungen:

Matthew Wong. The Space Between Trees, 2019. 60 × 50 cm, Öl auf Leinwand. Collection of Judith and

Danny Tobey © 2025 Matthew Wong Foundation / Bildrecht Wien, 2025. Foto: Matthew Wong

Foundation.

Vincent van Gogh. Feld mit Schwertlilien bei Arles, 1888. 54 × 65 cm, Öl auf Leinwand. Van Gogh

Museum, Amsterdam (Vincent van Gogh Foundation) © Van Gogh Museum, Amsterdam (Vincent van

Gogh Foundation).

Johann Strauss - Superstar

 

Anlässlich des 200. Geburtstages von Johann Strauss Sohn (1825—1899) im Jahr 2025 widmet das Theatermuseum am Lobkowitzplatz 2, 1010 Wien, in Kooperation mit der Wienbibliothek im Rathaus  

bis 23. Juni 2025 die große Jahresausstellung dem bewegten Leben und Werk des weltberühmten Komponisten. 

Johann Strauss war ein Superstar seiner Zeit, der mit seinem künstlerischen Werk – von der Tanzmusik über Konzertmusik bis zu seinen Bühnenwerken – sein Publikum zu Begeisterungsstürmen hinriss. Ausgedehnte Tourneen führten ihn durch ganz Europa und um die halbe Welt bis in die USA.

 

JOHANN STRAUSS - DIE AUSSTELLUNG zeigt neben originalen Objekten aus den Beständen des Theatermuseums Exponate aus der Strauss-Sammlung der Wienbibliothek im Rathaus, die ihrer einzigartigen Bedeutung wegen Eingang in das „Gedächtnis der Menschheit“-Register der UNESCO gefunden hat.

Als besondere Highlights sind die Originalpartitur der Operette „Die Fledermaus“ und ein Exemplar der äußerst seltenen Erstausgabe des Walzers für die Welt „An der schönen blauen Donau“ zu sehen.

Leihgaben aus dem Wien Museum und aus namhaften Institutionen veranschaulichen theaterhistorische, politische und wirtschaftliche Zusammenhänge.

Strauss’ strapaziöser Lebenswandel wird ebenso beleuchtet wie seine Beziehung zu Eltern, Brüdern, drei Ehefrauen und Liebschaften.

 

Weitere Informationen unter www.theatermuseum.at

(JT Nov. 2024)

Abbildungen:

Ausstellungssujet Johann Strauss aus "Dr. Otto Böhlers Schattenbilder" © KHM-Museumsverband

Johann Strauss mit faksimiliertem Namenszug und Notenautograf. Anonym, o.D. © KHM

Museumsverband, Theatermuseum 

Wien feiert 200 Jahre Johann Strauss


Die innovative Art & Tech Exhibition „JOHANN STRAUSS – NEW DIMENSIONS“ macht das musikalische Genie von Johann Strauss in einer immersiven, informativen und interaktiven Art und Weise im neuen Johann Strauss Museum, zwischen Wiener Staatsoper und Naschmarkt, in der Friedrichstraße 7 im 1. Wiener Bezirk, erlebbar.

 

Hier tauchen die Besucher in die Welt des Walzerkönigs ein. Die Ausstellung zeigt das Leben und Werk von Johann Strauss in all seinen Dimensionen. Auf einer Fläche von ca. 900 m² beeindruckt die Schau durch technische und künstlerische Exzellenz und bietet eine multimediale Symphonie aus Entertainment und Geschichte, die sich über sieben Akte erstreckt.


„JOHANN STRAUSS – NEW DIMENSIONS" ist ein privat finanziertes, ganzjähriges Highlight des Johann Strauss Festjahres 2025.

Zusammen mit den vielfältigen Aktivitäten von Johann Strauss 2025 Wien, unter der Leitung von Festival-Intendant Roland Geyer, wird der 200. Geburtstag des Walzerkönigs mit allen Wienern und Gästen der Stadt gefeiert.

Weitere Informationen unter www.johannstraussmuseum.at/de
Übrigens: Die Tickets zur Ausstellung bieten sich auch als Weihnachtsgeschenk an!
(JT Nov. 2024)

Foto © Philipp Lipiarski 

Käthe Leichter - Ikone der sozialistischen Frauenbewegung

 

2025 feiert das Frauenreferat der Arbeiterkammer sein 100-jähriges Bestehen, der Geburtstag seiner ersten Leiterin, Käthe Leichter, jährt sich zum 130. Mal.

Im Waschsalon Nr. 2, Karl-Marx-Hof, Halteraugasse 7, 1190 Wien, wird bis 1. März 2026 die

Sonderausstellung „Käthe Leichter. Und die Vermessung der Frauen“ gezeigt.

 

Käthe Leichter ist eine der einflussreichsten Persönlichkeiten der Arbeiterbewegung der Ersten Republik, sie ist „die intellektuelle Kraft der sozialistischen Frauenbewegung“. Als erste Leiterin des Frauenreferats der Wiener Arbeiterkammer führt sie detaillierte Studien zu den Lebens- und Arbeitsbedingungen berufstätiger Frauen durch und avanciert zu einer Pionierin der Sozialforschung.

Käthe Leichters damals erhobene Forderung hat bis heute nichts an Aktualität verloren:

Gleicher Lohn für gleiche Leistung!“ - und das ist beschämend!

 

Leichter zählt zu den engsten Mitarbeiterinnen Anna Boscheks, der ersten Gewerkschafterin im Parlament. Käthe findet in Boschek eine erfahrene Beraterin, umgekehrt unterstützt sie die Abgeordnete bei Gesetzes- und Initiativanträgen. Diese intensive Zusammenarbeit bestimmt maßgeblich die Frauenpolitik der Ersten Republik.

Ab dem Frühjahr 1919 arbeitet Käthe im Finanzministerium und als wissenschaftliche Mitarbeiterin Otto Bauers in der Staatskommission für Sozialisierung. Deren Bemühungen scheitern schließlich am Widerstand der Christlichsozialen. Immerhin kann 1919 das Gesetz zur Errichtung von Betriebsräten umgesetzt werden. Es trägt auch Käthes Handschrift.

Obwohl Bauer der Überzeugung ist, dass Käthe „einer der gescheitesten Menschen in der Partei“ ist, wird sie es nie in „die erste Reihe“ schaffen, weder für den Nationalrat noch für den Wiener Gemeinderat kandidieren.

 

Geboren wird Käthe am 20. August 1895 als Marianne Katharina Pick in eine gutsituierte jüdische Familie in Wien.

1921 heiratet Käthe Pick den Juristen und Journalisten Otto Leichter, den sie in der Jugendbewegung kennengelernt hat. 1924 kommt der erste Sohn Heinz zur Welt, 1930 der zweite, Franz.

Im März 1942 wird Käthe Leichter in die Heil- und Pflegeanstalt Bernburg an der Saale verbracht und im Rahmen der Massenvernichtungsaktion „Sonderbehandlung 14 f 13“ ermordet.

 

Weitere Informationen unter www.dasrotewien-waschsalon.at

(JT Sep. 2024)

Fotos: Leichter Family Archive