Projects by Zetter

 

2023 feierte die am Wiener Lobkowitzplatz 1 befindliche Galerie bei der Albertina ▪ Zetter ihr 50-jähriges Jubiläum. Heuer wurde an derselben Adresse mit dem neuen als White Cube konzipierten Präsentationsraum Zetter ▪ Projects eine weitere Ausstellungsfläche für österreichische Kunst des

20. und 21. Jahrhunderts eröffnet.

 

Unter dem Titel "KARL PRANTL und HANS BISCHOFFSHAUSEN - Die Kunst liegt in der Stille" stellt Galeristin Katharina Zetter-Karner vom 15. April bis 18. Mai 2024 die beiden Protagonisten der österreichischen Nachkriegsavantgarde in den Mittelpunkt und ermöglicht einen künstlerischen Dialog zwischen ihnen.

Was die bildnerischen Werke dieser beiden unkonventionellen Künstlerpersönlichkeiten vor allem verbindet, ist die scheinbar reine Ästhetik ihres Œuvres, die gerade in der heutigen Zeit, die von Unruhe und Stress geprägt ist, beinahe meditativ wirkt.

 

Weitere Informationen unter www.galerie-albertina.at und www.zetterprojects.at

(JT April 2024)

Fotos: Zetter ▪ Projects

Karl Prantl. Stein zur Mediation. 2005

Hans Bischoffshausen. Invasion 1. 1973

20 Jahre Sammlung Verbund

 

Die ALBERTINA präsentiert bis 5. Mai 2024 in der Propter Homines Halle die Jubiläumsausstellung der SAMMLUNG VERBUND anlässlich ihres 20-jährigen Bestehens.
Die Firmensammlung wurde 2004 vom österreichischen Energieunternehmen VERBUND gegründet und umfasst rund 1.000 Werke von über 200 Künstlern.

 

Die Jubiläumsausstellung präsentiert Neuerwerbungen im Kontext von ‚Gender, Identity & Diversity‘ und Werke aus der Feministischen Avantgarde der 1970er-Jahre. Diesen gelingt es erstmals in der Geschichte der Kunst ein völlig neues 'Bild der Frau' zu schaffen. Der weibliche Körper löst sich aus einem jahrhundertalten Objektstatus und tritt als Subjekt, als Akteur auf.

Den Begriff ‚Feministische Avantgarde‘ prägte Gründungsdirektorin Gabriele Schor, die die Jubiläumsausstellung mit Eva Haberfellner und Sophie Rueger kuratiert hat, im Jahre 2007, um die Pionierleistung dieser Künstlerinnen zu würdigen und positionierte sie mit einer zehnjährigen europäischen Ausstellungstour erfolgreich im kunsthistorischen Kanon. Durch diese inhaltliche Vertiefung gelang es Schor ein Alleinstellungsmerkmal für die SAMMLUNG VERBUND aufzubauen.

 

Weitere Informationen unter www.albertina.at

(JT März 2024)

Fotos:

Gillian Wearing Me as Cahun Holding a Mask of my face, 2012 © 2023 Gillian Wearing / Courtesy

Maureen Paley, London / SAMMLUNG VERBUND Wien / Vienna erworben / purchased 2012

Renate Bertlmann Zärtliche Pantomime, 1976 © Renate Bertlmann / Bildrecht, Wien / Vienna 2024 /

SAMMLUNG VERBUND Wien / Vienna erworben / purchased 2014

Zanele Muholi Isililo XX, 2014 © Zanele Muholi. Courtesy of the artist and Yancey Richardson, New York

/ SAMMLUNG VERBUND Wien / Vienna erworben / purchased 2023 

Malerin der Wiener Moderne – Künstlerin ihrer Zeit

 

Das Untere Belvedere zeigt bis 8. September 2024 die Ausstellung „Broncia Koller-Pinell. Eine Künstlerin und ihr Netzwerk“, kuratiert von Alexander Klee und Katharina Lovecky.

 

Broncia Koller-Pinell (1863–1934) war wie kaum eine andere Künstlerin der Wiener Moderne im internationalen Ausstellungsbetrieb präsent. Bereits mit 27 Jahren zeigte sie Bilder im Wiener Künstlerhaus. Ihre größten Erfolge feierte sie in der von Gustav Klimt gegründeten Kunstschaugruppe.

 

Das Belvedere widmet der Künstlerin nun eine Ausstellung, in der nicht nur Hauptwerke zu sehen sind, sondern auch gezielt auf die Netzwerke der Malerin und ihre Aktivitäten in der Kunstförderung eingegangen wird. Mithilfe der Einbeziehung des künstlerischen Umfelds von Broncia Koller-Pinell lässt sich ihre stilistische Entwicklung von der Münchner Schule des späten 19. Jahrhunderts über den Impressionismus bis zu den neusachlichen Tendenzen der 1920er-Jahre nachvollziehen. Wechselwirkungen und Einflüsse werden anhand von Gemälden und Grafiken von Künstlern wie Robin Christian Andersen, Anton Faistauer, Albert Paris Gütersloh, Karl Hofer, Koller-Pinells Tochter Silvia Koller, Koloman Moser, Egon Schiele, Heinrich Schröder und Franz von Zülow dargestellt.

Auch die Rolle als Mäzene, die Broncia Koller-Pinell und ihr Mann Hugo Koller einnahmen, wird hier thematisiert.

 

Weitere Informationen unter www.belvedere.at

(JT März 2024)

Fotos:

Broncia Koller-Pinell, Silvia Koller mit Vogelkäfig, 1907/08. Sammlung Eisenberger, Wien

Broncia Koller-Pinell, Sitzende (Marietta), 1907. Sammlung Eisenberger, Wien, Dauerleihgabe im

Leopold Museum

Punkti, Punkti, Lichtenstein

 

Anlässlich seines 100. Geburtstagsjubiläums feiert die ALBERTINA den Pop-Art-Meister

Roy Lichtenstein (1923–1997, New York), mit einer großen Retrospektive. Sie umfasst seine bedeutendsten Gemälde, Skulpturen und Papierarbeiten von den Anfängen der PopArt in den 1960er Jahren bis zum Spätwerk, mit großzügigen Leihgaben der bedeutendsten europäischen und U.S.-amerikanischen Museen und Privatsammlungen, wie der National Gallery, Washington, dem

Museum of Modern Art und Whitney Museum, New York oder der Yale University Art Gallery,

New Haven.

Mit Andy Warhol und Jackson Pollock gilt Lichtenstein heute als einer der drei populärsten und berühmtesten U.S.-amerikanischen Künstler.
Die Ausstellung in der Basteihalle, kuratiert von Gunhild Bauer und Serena Ligas (Assistenz) ist

bis 14. Juli 2024 zu sehen. Sie wurde mit Unterstützung von und in Zusammenarbeit mit der

Roy Lichtenstein Foundation und dem Roy Lichtenstein Estate realisiert.

 

Roy Lichtenstein ist für seine klischeehaften Blondinen und Comic-Figuren mit Sprechblasen bekannt und prägte in den 1960er Jahren mit seiner Cartoon-Ästhetik die amerikanische Kunstszene.

Er imitierte das Erscheinungsbild des billigen und schnellen Massendruckverfahrens, das zu seinem Markenzeichen wird: Seine Bildsprache kennt nur wenige Umrisslinien und Primärfarben sowie die monotonen Rasterpunkte – die durch ihn erst berühmt gewordenen „Ben-Day-Dots“, die Rasterpunkte für die Tonwerte der Grafikvorlage im Druck, benannt nach ihrem Erfinder Benjamin Day.

Lichtenstein brachte sie mit Schablonen auf seine Leinwände auf,

Noch während der Hochblüte des abstrakten Expressionismus kehrte er zu einer gegenständlichen, selbstreflexiven Kunst zurück und reißt mit viel Ironie die Grenzen zwischen hoher Kunst und Alltagskultur nieder. Außerdem wurde er zum einflussreichsten Vorläufer der Appropriation Art und zum Vorreiter der Verschmelzung von High und Low Art in der Gegenwartskunst.

 

Weitere Informationen unter www.albertina.at

(JT März 2024)

Fotos:

Roy Lichtenstein. Mädchen in der Badewanne, 1963 Öl und Acryl auf Leinwand 173 × 173 cm Museo

Nacional Thyssen-Bornemisza, Madrid © Estate of Roy Lichtenstein/Bildrecht, Wien 2024

Roy Lichtenstein. An ihn denken, 1963 Acryl auf Leinwand 170 × 170 cm Yale University Art Gallery,

New Haven, Gift of Richard Brown Baker © Estate of Roy Lichtenstein/Bildrecht, Wien 2024/Foto: Yale

University Art Gallery, New Haven 

Der Blaue Reiter – neu erzählt
 
Im Zuge der Kooperation zwischen
dem Münchner Lenbachhaus und der Londoner Tate findet vom 25. April bis 20. Oktober die Ausstellung "Expressionists. Kandinsky, Münter and the Blue Rider" mit zahlreichen Leihgaben aus der Lenbachhaus Sammlung in London statt.

Für das Lenbachhaus mit der weltweiten größten Sammlung zur Kunst des Blauen Reiter stellt dies eine Chance dar, Sammlungshighlights, die nicht reisen, zusammen mit bisher selten gezeigten Arbeiten der Künstler des Blauen Reiter zu präsentieren und ihr Schaffen in einen größeren zeitgeschichtlichen Kontext zu setzen.

Die Ausstellung Der Blaue Reiter. Eine neue Sprache startet am 12. März 2024, kuratiert von Melanie Vietmeier, Nicholas Maniu und Matthias Mühling. Die Schau ist eine Kooperation mit derGabriele Münter- und Johannes Eichner-Stiftung und wird unterstützt vom Förderverein Lenbachhaus e.V. und der Herbert Schuchardt-Stiftung. 
 
Die Wurzeln des Blauen Reiter reichen bis zur Kunst des Jugendstils und des Impressionismus zurück. Das Interesse an Volkskunst, Kinderkunst, japanischen Holzschnitten, bayerischen Hinterglasbildern und den internationalen Avantgarden sowie das Bedürfnis nach freier künstlerischer Entfaltung wurde zu den Grundfesten des Blauen Reiter.

Der intensive Austausch zwischen Künstlern wie Gabriele Münter, Wassily Kandinsky, Franz Marc, Maria Franck-Marc, August Macke, Alexej Jawlensky, Marianne von Werefkin, Robert Delaunay und Elisabeth Epstein ließ eine produktive Gruppendynamik entstehen. Gemeinsam wurde nun nach einer neuen Sprache in der Kunst gesucht. Es ging um den Ausdruck kollektiver Ideen. Genau jenes Streben findet in den Werken der Künstler des Blauen Reiter facettenreiche Umsetzung: von den Abstraktionen Kandinskys und Marcs bis hin zu Jawlenskys, Münters und Werefkins expressiven Menschen- und Naturdarstellungen.

Der Ausbruch des Ersten Weltkriegs 1914 markiert das Ende des Blauen Reiter. In den Kriegs- und Exiljahren finden die Protagonisten jedoch wiederum zu neuen Bildsprachen.
 
Die Entwicklung einer neuen Sprache steht im Fokus der Neupräsentation, die den Blick auch auf die unmittelbare Vorgeschichte des Blauen Reiter sowie auf seine Nachwirkungen lenkt.
Anhand einer Auswahl von ca. 250 Werken, darunter Gemälde, Grafiken, Hinterglasbilder, Fotografien und Skulpturen, führt die Ausstellung von der bewegten Zeit um die Jahrhundertwende bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts.


Weitere Informationen unter www.lenbachhaus.de

(JT März 2024)

Fotos:

Alexej von Jawlensky, Sommerabend in Murnau, 1908/09, Öl auf Pappe, 32,9 cm x 44,5 cm, Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau München, Schenkung Gabriele Münter

Maria Franck-Marc, Kinderspielzeug mit Vogelkäfig, um 1911, Öl auf Leinwand, 60,2 cm x 88,5 cm x 2,3 cm, Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau München, © Rechtsnachfolge der Künstlerin

Die Moderne in der Ukraine

 

Als erste umfassende Präsentation außerhalb der Ukraine veranschaulicht die Ausstellung

In the Eye of the Storm – Modernismen in der Ukraine“ im Unteren Belvedere bis 2. Juni 2024, kuratiert von Katia Denysova und Konstantin Akinsha, wie international und avantgardistisch die Kunstbewegungen der Moderne – der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts – in den Kulturzentren Kyjiw, Lwiw, Odesa und Charkiw waren.

Vom Jugendstil bis zum Konstruktivismus wird eine faszinierende Geschichte der kulturellen Identität der Ukraine erzählt.

Die modernistische Bewegung entfaltete sich in der Ukraine vor einem mehr als komplizierten soziopolitischen Hintergrund.

Trotz aller Wirren blühten aber ukrainische Kunst, Literatur, Theater und Film auf. 

 

Die Bojtschukisten (бойчукісти), Anhänger des Malers monumentaler Formate Mychajlo Bojtschuk (Михайло Бойчук), schufen ihre eigene nationale Schule der Wandmalerei, die von der byzantinischen Tradition und der ukrainischen Volkskunst gleichermaßen inspiriert war.

In Charkiw wurde Wassyl Jermilow (Василь Єрмілов) zum Hauptvertreter der ukrainischen Version des Konstruktivismus. In Kyjiw entwickelte Oleksandr Bohomasow (Олександр Богомазов), der bedeutendste Futurist des Landes, den als Spektralismus bekannten Stil.

In den späten 1920er-Jahren wurde das Kyjiwer Kunstinstitut zu einem letzten Zufluchtsort für Pioniere der modernen Kunst wie Kasymyr Malewytsch (Казимир Малевич).

All diese Entwicklungen wurden durch die stalinistischen Repressionen der 1930er-Jahre brutal unterbrochen.

Mit Arbeiten von Oleksandr Muraschko (Олександр Мурашко), Heorhij Narbut (Георгій Нарбут), Alexandra Exter (Олександра Екстер), Sarah Schor (Сара Шор) u. v. a. gibt diese Ausstellung Einblick in die komplexe Geschichte der Moderne in der Ukraine und beleuchtet einen bedeutenden, wenn auch bislang wenig bekannten Teil der europäischen Kultur.

 

Weitere Informationen unter www.belvedere.at

(JT Feb. 2024)

Fotos:

Alexandra Exter (Олександра Екстер), Drei weibliche Figuren, 1909-10. © Nationales Kunstmuseum der Ukraine, Kyjiw

Oleksandr Muraschko (Олександр Мурашко), Terrasse. Verkündigung, 1907-08. © Nationales Kunstmuseum der Ukraine, Kyjiw

Fedir Krytschewskyj (Федір Кричевський), Familie (Triptychon), 1925-27. © Nationales Kunstmuseum der Ukraine, Kyjiw

Am Mönchsberg gibt es was zu sehen

 

Das Jahr 2024 steht für das Museum der Moderne Salzburg im Zeichen großer Jubiläen.

Vor zwanzig Jahren wurde der Standort am Mönchsberg eröffnet und zu einem neuen Wahrzeichen für das Land und die Stadt Salzburg.

Vor zehn Jahren kam die Sammlung Generali Foundation, eine der bedeutendsten privaten Kunstsammlungen Österreichs mit internationaler Ausrichtung, als Dauerleihgabe nach Salzburg und ist seither eine produktive Akteurin am Museum.

Anlässlich dieser Jubiläen präsentieret das Museum eine Ausstellungsreihe, die die Kunstsammlungen zusammenführt, die am Haus bewahrt und erforscht werden - die eigenen Bestände, die Sammlung Generali Foundation sowie die Fotosammlung des Bundes und die Sammlung Land Salzburg / Kunstförderung.

Zwei Ebenen auf dem Mönchsberg werden fast das ganze Jahr über mit vier Sammlungsausstellungen bespielt. Die Sammlungsausstellungen 2024 werden vom Museum der Moderne Salzburg in Kooperation mit der Generali Foundation präsentiert.

 

Die Ausstellung Räume öffnen! trägt bis 9. Oktober 2024 einer Entwicklung Rechnung, die dem Raum bzw. dem Raumbegriff einen besonderen Stellenwert als Analyseinstrument einräumt (spatial turn). Im Fokus steht dabei nicht der statische, geometrische Raum, sondern der Raum als ein von Menschen gestaltetes, erlebtes und codiertes Phänomen. Die Ausstellung beleuchtet, wie Raum, Körper und Medien einander bedingen. Sie nimmt Schnittstellen, Zwischenräume und Übergänge in den Blick und erweitert den Museumsraum um Handlungs-, Erfahrungs- und Erinnerungsräume. Sie schlägt den Bogen von der klassischen Moderne bis hin zu den neuen Medien. 

Mit Werken von Annemarie Avramidis, Josef Bauer, Günter Brus, Georgia Creimer, Yan Duyvendak, Georg Eisler, Werner Feiersinger, Sylvie Fleury, Seiichi Furuya, Gelitin, George Grosz, Renée Green, Ulrike Grossarth, Manfred Grübl, Wolfgang Herzig, Kathi Hofer, Martha Jungwirth, Franz Kapfer, Gustav Klimt, Oskar Kokoschka, Käthe Kollwitz, Alfred Kubin, Branko Lenart, Luiza Margan, Manon, Kurt Mayer, Tim Noble und Sue Webster, Klaus Pamminger, Marjetica Potrč, Dargo J. Prelog, Simona Reisch, Annerose Riedl, Martha Rosler, Gregor Sailer, Egon Schiele, Markus Schinwald, Thomas Stimm, Margherita Spiluttini, Martin Walde, Lois Weinberger, Werkstatt Rixdorfer Drucke und Erwin Wurm.

 

Weitere Informationen unter www.museumdermoderne.at

(JT Feb. 2024)

Fotos:

Egon Schiele, Edith Schiele ihren Mann umarmend, 1915, Bleistift auf Papier, Museum der Moderne Salzburg – Schenkung Alette Sigmundt, Foto: Rainer Iglar

Drago J. Prelog, Viel rosa, 2009, Acryl auf Leinwand, Museum der Moderne Salzburg – Schenkung Melita Prelog, © Bildrecht, Wien, 2024, Foto: Rainer Iglar 

Die Innen(Welt) eines Autodidakten

 

Roberto Matta (1911–2002) gilt als einer der visionärsten Maler des 20. Jahrhunderts.

Er hat nicht nur die Kunstgeschichte geprägt, sondern auch zahlreiche Künstler, darunter Jackson Pollock oder Robert Motherwell, maßgeblich beeinflusst.

Seine Biografie ist die eines Weltenbürgers: geboren in Santiago (Chile) als Kind spanisch-französischer Eltern, lebte und arbeitete er in Südamerika, Frankreich, Mexiko, den USA, Italien, Spanien und England.

1934 kam er nach Paris und begann 1938 zu malen. Im selben Jahr stellte er gleich bei der legendären Exposition Internationale du Surréalisme aus. Ende der 1930er-Jahre emigrierte er nach New York City, wo er vor allem für die spätere New York School zu Gallionsfigur wird.

 

Im Unterschied zu den Vertretern des Abstrakten Expressionismus verlässt er für seine Kunst nie die Gegenständlichkeit.

Matta selbst prägte den Begriff der „Technik der psychologischen Morphologien“. Sein politisch wacher Geist und sein unbedingtes Eintreten für eine offene Gesellschaft lassen ihn als Pionier einer Kunst erscheinen, welche die soziale Verantwortung des künstlerischen Tuns nicht nur einforderte, sondern lebte.

 

Die Ausstellung Matta“ ist bis 2. Juni 2024 im Bank Austria Kunstforum Wien zu sehen. Sie entstand in Zusammenarbeit mit Matta Archives und der Galerie Gmurzynska.

Die Schau zeigt einen umfassenden Überblick über alle Werkperioden des Künstlers und bietet erstmals seit 30 Jahren in Wien die Möglichkeit, den Künstler in all seinen Facetten kennenzulernen.

Weitere Informationen auf www.kunstforumwien.at

(JT Feb. 2024)

Fotos:

Roberto Matta Untitled, 1979 Oil on canvas/Öl auf Leinwand 162 x 214 cm © Matta Archives

Roberto Matta Les Roses sont belles, 1951 Oil on canvas/Öl auf Leinwand 201 x 281 cm © Matta Archives

Kunstmeile Krems - Programmhöhepunkte 2024

 

Die Kunstmeile Krems erstreckt sich mit einer Vielzahl an Museen und Galerien auf 1,6 Kilometern durch die Doppelstadt Krems-Stein. Kultureller Hotspot ist der Museumsplatz mit den drei großen Ausstellungshäusern Landesgalerie Niederösterreich, Kunsthalle Krems und Karikaturmuseum Krems. Am Dominikanerplatz in der Altstadt von Krems befinden sich das museumkrems und die Dominikanerkirche, die saisonal mit Kunst bespielt wird. Der Minoritenplatz in Stein markiert mit dem Forum Frohner das westliche Ende der Kunstmeile Krems.

2024 bietet die Kunstmeile Krems 23 neue Ausstellungen in ihren fünf zentralen Museen.

 

Die Kunsthalle Krems bringt den britischen Shootingstar Thomas J Price nach Österreich. Mit seinen überdimensionalen Skulpturen, die die Community der People of Colour thematisieren, erregt der Bildhauer international großes Aufsehen.

Die Landesgalerie Niederösterreich lädt mit Meisterwerken aus der Landessammlung zu einer Reise durch Niederösterreich ein. Unter dem Titel „Unterwegs. Reise in die Sammlung“ werden Künstler wie Maria Egner, Oskar Kokoschka, Egon Schiele oder Olga Wisinger-Florian präsentiert.

Das Karikaturmuseum Krems würdigt mit der großen Schau „I Love Deix“ den 75. Geburtstag von Manfred Deix. Anlässlich des 35-jährigen Bestehens der TV-Kultserie „The Simpsons“ zeigt das Karikaturmuseum erstmals in Europa über 150 handgezeichnete Bilder aus den ersten dreizehn Staffeln. Sie stammen aus der außergewöhnlichen Sammlung von William Heeter und Kristi Correa.

Zum 90. Mal jährt sich der Geburtstag des 2007 verstorbenen Künstlers Adolf Frohner. Das

Forum Frohner widmet ihm zwei Ausstellungen und beleuchtet den Einfluss des leidenschaftlichen Pädagogen auf seine Schüler.

Die Stadt Krems vergibt im November 2024 erstmals den Erich Grabner Preis für künstlerische Grafik. Damit verbunden ist die Ausstellung „Paper Unlimited“ im museumkrems. 

 

Mit fünf Ausstellungen liegt 2024 ein Fokus auf Fotografie und Medienkunst.

Die Landesgalerie Niederösterreich würdigt die österreichische Fotografin Elfriede Mejchar (1924-2020) anlässlich ihres 100. Geburtstags mit einer großen Retrospektive.  

Mit Monocolor alias Marian Essl betritt ein junger Medienkünstler aus Niederösterreich erstmals die museale Bühne.  

In Kooperation mit dem donaufestival zeigt die aus Südafrika stammende Candice Breitz in der Kunsthalle Krems die Videoarbeit „Whiteface“.  

Im Oktober folgt in der Kunsthalle Krems das deutsche Künstlerpaar Anna und Bernhard Blume. In Schwarzweiß-Fotoserien hielt es seine skurrilen, performativen Aktionen fest, mit denen es Klischees und Verhaltenskodexe der kleinbürgerlichen Welt der 1970er- und 1980er-Jahre persiflierte.

Einen anderen Ansatz mit dem Medium Fotografie verfolgt die Künstlerin Gabriele Engelhardt. Ihre „Kremser Berge“ sind während ihres Aufenthalts in Krems 2022 im Rahmen des internationalen Stipendienprogramms AIR – ARTIST IN RESIDENCE Niederösterreich entstanden. 

Für das gotische Kirchenschiff der Dominikanerkirche Krems schafft Günter Wolfsberger in Zusammenarbeit mit dem Klangkünstler BJ Nilsen eine Licht- und Toninstallation, die auf die einzigartigen Proportionen des Raums Bezug nimmt.

Der Schweizer Christian Gonzenbach belebt den ehemaligen sakralen Bau mit Wesen und Objekten aus unterschiedlichen Materialien und setzt sich mit der Natur in ihrer Verletzlichkeit und Abhängigkeit vom Menschen auseinander.

Das Verhältnis zwischen Natur und Mensch ist auch für Claire Morgan Anknüpfungspunkt für ihre poetischen und zugleich irritierenden Werke. Ihre eigens für das Erdgeschoss der Landesgalerie Niederösterreich konzipierte Rauminstallation ist die erste Ausstellung der irischen Künstlerin in Österreich.

 

Im Ausstellungsjahr 2024 gibt die Kunstmeile Krems 14 Künstlern bzw. Kollektiven Raum für Einzelausstellungen. So beleuchtet die galeriekrems das Schaffen von Michaela Hofmann-Göttlicher, Johann Feilacher und Susanne Schober.

Die Landesgalerie Niederösterreich präsentiert den künftigen niederösterreichischen Würdigungspreisträger 2024.

 

Weitere Informationen https://www.kunstmeile.at/de

(JT Feb. 2024)

Foto: Kunstmeile Krems Logo

Neuer Zugang zur zeitgenössischen KunstSammlung

 

Der Kunstbetrieb beschäftigt sich heutzutage intensiv mit identitätspolitischen Fragestellungen rund um Klasse, race und gender. Das breite Spektrum künstlerischer Herangehensweisen, stilistischer und inhaltlicher Zugänge stellt eine notwendige Ergänzung des kunsthistorischen Kanons dar, der in der ALBERTINA von Michelangelo und Raffael über Dürer, Rembrandt und Rubens bis Goya, Schiele, Picasso und Warhol repräsentiert ist.

Die Ausstellung The Beauty of Diversity in der ALBERTINA MODERN bis 18. August 2024, kuratiert von Angela Stief, zeigt mit dem Sammlungsbestand der Gegenwartskunst ab 1945 und Neuerwerbungen die Vielfalt der Sammlungen der ALBERTINA. Sie unterstreicht die Notwendigkeit, anderen Perspektiven Sichtbarkeit einzuräumen und Frauen, LGBTQIA+-Künstlern, People of Color, Aboriginal Positionen, Autodidakten und Außenseitern zu berücksichtigen, die sich von den Alten Meistern abheben.

 

The Beauty of Diversity bewegt sich im Spannungsfeld eines etablierten Kunstverständnisses und seiner Erneuerung. Die Ausstellung entfaltet ihre Überzeugungskraft durch Künstler, die die Sehgewohnheiten irritieren, gegen den Strom schwimmen, an den Grundfesten der Hochkultur rütteln, die Norm brechen und damit die Ästhetik der Diversität begründen.

Sie geht der Schönheit des Grotesken, Unreinen und Verdrängten nach. Die Inklusion von Künstlern aus Australien, Afrika, Asien und Südamerika nimmt einen hohen Stellenwert ein.

 

 

110 Werke werden gezeigt von folgenden Künstlern: Jean-Michel Basquiat, Eva Beresin, Amoako Boafo, Verena Bretschneider, Cecily Brown, Nyunmiti Burton, Miriam Cahn, Alexandre Diop, Ines Doujak, Jean Dubuffet, Stefanie Erjautz, Gelitin/Gelatin, Aïcha Khorchid, Soli Kiani, Basil Kincaid, Jürgen Klauke, Emily Kame Kngwarreye, Elena Koneff, Maria Lassnig, Daniel Lezama, Angelika Loderer, Claudia Märzendorfer, Jonathan Meese, Sungi Mlengeya, Tracey Moffatt, Michel Nedjar, Tony Oursler, Grayson Perry, Marc Quinn, Franz Ringel, George Rouy, Iris Sageder, Cindy Sherman, Sarah Slappey, Kiki Smith, Tal R, VALIE EXPORT, Jannis Varelas, August Walla, Franz West, Kennedy Yanko

 

Weitere Informationen unter www.albertina.at

(JT Feb. 2024)

Fotos:

Alexandre Diop, Il était une fois le Mouton Noir, 2021 Mischtechnik auf Holz 215 × 500 × 6 cm

ALBERTINA, Wien © Alexandre Diop

Amoako Boafo, Ivy Off Shoulder Dress, 2023 Öl auf Leinwand 170 × 150 cm ALBERTINA, Wien –

Familiensammlung Haselsteiner © Bildrecht, Wien 2024 Foto: © Sandro E. E. Zanzinger 

Große Jubiläen im Karikaturmuseum Krems 2024


Zum 75. Geburtstag von Manfred Deix (1949 – 2016) widmet Österreichs einziges Museum für satirische Kunst, das Karikaturmuseum Krems, dem Enfant terrible der Karikaturszene ab

17. Februar 2024 die Jubiläumsschau „I Love Deix“.

Wie kein zweiter wusste der Ausnahmekünstler in die Untiefen der österreichischen Seele zu blicken und diese auf Papier darzustellen.  Manfred Deix war als künstlerisches Multitalent Grafiker, Cartoonist und Dichter zugleich. Mit seiner Kunst provozierte, schockierte und rüttelte er an gesellschaftlichen Tabus wie selten zuvor ein österreichischer Künstler.

Mit einer neu kuratierten Auswahl von über 60 Originalen beleuchtet das hauseigene Deix-Archiv den jungen, prominenten, ungemütlichen, politischen, strammen, gläubigen sowie erotischen Deix. 

 

Mit der europaweit erstmaligen Präsentation von „Simpsons“-Originalen aus der Sammlung

William Heeter und Kristi Correa folgt im Sommer das nächste Ausstellungshighlight.

Die TV-Kultserie feiert heuer ja ihr 35-jähriges Bestehen. „Hier kommt Bart!“ (13. Juli 2024 bis

29. Juni 2025) lädt mit handgezeichneten Bildern aus den ersten dreizehn Staffeln in die verrückte Welt der TV-Kultfamilie ein.

 

Weitere Informationen unter www.karikaturmuseum.at

(JT Feb. 2024)

Foto: Christian Redtenbacher (c) Kunstmeile Krems

SuperKulturJahr 2024 in Linz

 

Im 2024 ausgerufenen „Superkulturjahr“ punkten die Museen der Stadt Linz, das Lentos und das Nordico, mit einem facettenreichen Programm, das die Synergien der Kulturhauptstadt Salzkammergut 2024 und des Bruckner-Jahres nutzt. Beide Museen konnten in den letzten Jahren ihr Renommee und ihr Standing erfolgreich ausbauen und sind Teil der Linzer Identität. Die städtischen Museen sind heuer erneut ein wichtiger Motor für das kulturelle Leben und die internationale Strahlkraft von Linz.

 

Das Lentos Kunstmuseum unter der künstlerischen Direktion von Hemma Schmutz startet mit einer künstlerischen Recherche von Herwig Turk und Gebhard Sengmüller unter dem Titel Donau:Insel.

Die Schau rückt die Donau in den Mittelpunkt.

Abgelöst wird die Ausstellung von einer Personale zu Margit Palme. Die Linzer Künstlerin konzentriert sich in ihrem Schaffen auf Aquatinta-Radierungen mit selbstbestimmten Frauenfiguren in anschaulichen Bildmetaphern.

Im Frühling steht das Lentos dann ganz im Zeichen der Kulturhauptstadt Europas Bad Ischl Salzkammergut 2024, wo das Museum gleich mit drei Ausstellungen beteiligt ist.

Die vielschichtige Schau Reise der Bilder rückt ab Ende März Hitlers Kulturpolitik, Kunsthandel, Einlagerungen und Bergungen in der NS-Zeit im Salzkammergut in den Fokus.

Daneben zeigt das Kunstmuseum unter seiner Schirmherrschaft auch die Ausstellung Wolfgang Gurlittim Kammerhofmuseum Bad Aussee, die das bewegte Leben des leidenschaftlichen Sammlers und schillernden Kunsthändlers beleuchtet. 

Das Leben der Dinge im ehemaligen Marktrichterhaus in Lauffen ist der zweite Lentos-Export ins Salzkammergut und verhandelt anhand zeitgenössischer künstlerischer Positionen das Schicksal von Kunstwerken und Artefakten zwischen Raub, Verschleppung, Restitution und Rekonstruktion.

Im Rahmen des Anton Bruckner Jahres 2024 widmet sich die Ausstellung Komm, sing mit! ab Oktober dem Aspekt des gemeinsamen Singens aus der Perspektive zeitgenössischen Kunstschaffens.

Im Herbst widmet sich das Museum dann 20 Jahre Kardinal König Kunstpreis. Die Schau zeigt Arbeiten der bisherigen Preisträger.

 

Das Nordico geht 2024 mit Linz auf Sommerfrische und untersucht das Phänomen der Naherholung im Mühlviertel und Salzkammergut vom 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart.

Im Anschluss widmet sich das Stadtmuseum mit It’s me, Toni, anlässlich des Bruckner-Jahres, der Suche nach der Identität des weltberühmten Komponisten.

Nordico-Leiterin Andrea Bina schickt das Museum auf Spurensuche um das Leben und Wirken Bruckners auch aus heutiger Perspektive zu zeigen.

 

Weitere Informationen unter www.lentos.at und www.nordico.at

(JT Feb. 2024)

Fotos:

Peter Androsch, Porträt Anton Bruckner, aus der Serie Linzer Köpfe, 2019. Nordico Stadtmuseum Linz

Lovis Corinth, Bildnis Wolfgang Gurlitt, 1917. Lentos Kunstmuseum Linz. Foto: Norbert Artner

Norbert Artner, Hallstatt Revisited I, 2023

Das programmatische Spektrum im MAK 2024

 

Heuer setzt das MAK die Programmierung der vergangenen Jahre mit einem die Breite der Sammlung widerspiegelnden Programm konsequent fort.

 

Auf die im letzten Dezember eröffnete Großausstellung HARD/SOFT. Textil und Keramik in der zeitgenössischen Kunst, die noch bis zum 20. Mai zu sehen ist, folgt Mitte Februar 2024 PROTEST/ARCHITEKTUR - Barrikaden, Camps, Sekundenkleber - ein pointiert kuratierter Überblick über das gewaltige Spektrum von baulichen Strategien rund um internationale Protestereignisse.

Das Programm des Jahres 2024 legt außerdem einen Schwerpunkt auf die österreichische Designavantgarde, der das MAK drei Ausstellungen widmet – ICONIC AUBÖCK. Eine Werkstätte schmiedet den österreichischen Designbegriff, AUT NOW. 100 x Österreichisches Design für das

21. Jahrhundert und PECHE POP. Dagobert Peche und seine Spuren in der Gegenwart.

 

Das erneut dichte Ausstellungsprogramm und Vorhaben, wie die Implementierung eines großzügigen Vermittlungsraums im Zentrum des MAK oder der öffentliche Launch des MAK DAO Projekts, sind weitere gestalterische Bausteine laut Lilli Hollein, der Generaldirektorin des MAK.

 

Weitere Informationen unter www.mak.at

(JT Jan. 2024)

Foto © Hertha Hurnaus/MAK

Das Jahresprogramm 2024 der ALBERTINA

 

Im 26. und letztem Jahr von Generaldirektor Klaus Albrecht Schröder wartet die ALBERTINA wieder mit großartigen Ausstellungen auf.

 

Das erste Highlight stellt The Beauty of Diversity in der ALBERTINA MODERN von 16. Februar bis

18. August 2024 dar - mit Werken von Alexandre Diop, Amoako Boafo, Verena Bretschneider bis hin zu Maria Lassnig oder Cindy Sherman.

Mit der großen Frühjahrsausstellung in der ALBERTINA von 8. März bis 14. Juli 2024 feiert das Haus Roy Lichtenstein zu seinem 100. Geburtstag mit einer umfassenden Retrospektive.

Erstmals in der ALBERTINA MODERN ist auch Erwin Wurm zum Anlass seines 70. Geburtstags in einer großen Retrospektive von 13. September 2024 bis 23. Februar 2025 zu sehen.

Robert Longo zählt zu den führenden Figuren der Appropriation-Art der 1980er-Jahre. Im Herbst wird der Künstler in der ALBERTINA von 4. September 2024 bis 2. Februar 2025 mit seinen monumentalen, fotorealistischen Kohlezeichnungen präsentiert.

Und mit Chagall schließt sich das Jahr. Die große Herbstausstellung ist von 28. September 2024 bis

9. Februar 2025 in der ALBERTINA zu sehen.

 

Mit der ALBERTINA KLOSTERNEUBURG wird am 9. April 2024 ein dritter Standort eröffnet. Gezeigt wird ausschließlich Kunst aus den eigenen Beständen. Kein Ort ist dafür besser geeignet als das ehemalige Essl-Museum, dessen Architektur von Heinz Tesar von Beginn an die gemischte Nutzung als Depot und Museum vorgesehen hat. Ziel ist es, einen großen Teil der Sammlung nach 1945 der Öffentlichkeit zugänglich machen. Die Sammlung der Gegenwartskunst umfasst heute ca. 65.000 Kunstwerke (Gemälde, Zeichnungen, Druckgrafik, Photographie, Skulpturen, Videos und Installationen).

 

Weitere Informationen unter www.albertina.at

(JT Jan. 2024)

Fotos © Albertina (Wien by Harald Eisenberger), Albertina Modern, Albertina Klosterneuburg (Mock-Up),

Foto © Stefan Oláh

Programm-Highlights 2024 im Belvedere und im Belvedere 21


Im UNTEREN BELVEDERE eröffnet im Februar die Ausstellung „In the Eye of the Storm. Modernismen in der Ukraine“. Die Schau ist die erste, die außerhalb der Ukraine veranschaulicht, wie international und avantgardistisch die Kunstbewegungen der Moderne in den Kulturzentren wie Kyjiw, Lwiw, Odesa oder Charkiw waren.

Im Anschluss wird die bedeutende deutsche Grafikerin, Malerin und Fotomontage-Künstlerin Hannah Höch (1889–1978) in einer Kooperation mit dem Zentrum Paul Klee in Bern erstmals mit einer Retrospektive in Österreich gewürdigt.

Im Herbst 2024 präsentiert der ghanaische Künstler Amoako Boafo seine erste museale Werkschau in Europa.

Mit „Broncia Koller-Pinell. Eine Künstlerin und ihr Netzwerk“ zeigt das Belvedere eine Ausstellung, in der nicht nur Hauptwerke der Malerin zu sehen sind, sondern auch gezielt auf Koller-Pinells Netzwerke und ihre Aktivitäten in der Kunstförderung eingegangen wird.

Der finnische Künstler Akseli Gallen-Kallela, Zeitgenosse von Klimt und in der Wiener Secession präsent, wird erstmals umfangreich präsentiert und in Kooperation mit dem Ateneum Art Museum Helsinki vorgestellt. 

Mit der IM BLICK-Ausstellung „Franz Anton Maulbertsch“ wird im OBEREN BELVEDERE der

300. Geburtstag des wichtigen österreichischen Barockkünstlers gefeiert.

Und anlässlich des Brucknerjahres 2024 präsentiert das Belvedere im Rahmen von CARLONE CONTEMPORARY die Installation „Bruckner: Symphony No. 5 in B-Dur“ von Dara Birnbaum.

Die amerikanische Künstlerin geht politischen Spuren in der österreichischen Musikgeschichte nach. 

Einzelpräsentationen von Oliver Ressler, Angelika Loderer, Tamuna Sirbiladze, Kazuko Miyamoto und der britischen Künstlerin Monster Chetwynd im BELVEDERE 21 zeigen viel beachtete zeitgenössische Positionen.

Das Medienkunstfestival CIVA wird ab 2024 vom Belvedere 21 veranstaltet und gemeinsam mit dem sound:frame-Team weiterentwickelt.

In „Walter Pichler trifft Friedrich Kiesler“ führen zwei Avantgardisten aus unterschiedlichen Generationen und Disziplinen im Hauptraum des Belvedere 21 einen hypothetischen Dialog –

ein weiteres Ausstellungshighlight 2024. 

Begleitet wird das Ausstellungsprogramm von zahlreichen Publikationen, Veranstaltungen, Workshops und Projekten in den Bereichen Bildung, Inklusion, Vermittlung und Forschung.

Weitere Informationen unter www.belvedere.at

(JT Jan. 2024)

Fotos: Lukas Schaller / Belvedere, Wien

Das Jahr 2024 im mumok

 

Das mumok im Wiener Museumsquartier wird von 8. Jänner bis 6. Juni 2024 einer grundlegenden Sanierung unterzogen und währenddessen geschlossen.

Mit den mumok visits gibt es alternativ wöchentlich Programmpunkte in und außerhalb Wiens - Führungen im öffentlichen Raum, Besuche in Ateliers und Institutionen und Baustellenführungen mit einem Blick hinter die Kulissen des Sanierungsprojektes.

 

Am 6. Juni wird das mumok mit der Ausstellung Avant-Garde and Liberation. Zeitgenössische Kunst und dekoloniale Moderne wiedereröffnet. Die Ausstellung mit über 25 Künstlern aus Südasien, Afrika, Europa und Amerika beleuchtet bis 22. September 2024 die Bedeutung der globalen Moderne für die Gegenwartskunst.

Mit Mapping the 60s. Kunst-Geschichten aus den Sammlungen des mumok richtet das mumok vom

5. Juli 2024 bis 1. Februar 2026 den Blick auf die 1960er-Jahre.

Im Herbst präsentiert das mumok vom 19. Oktober 2024 bis 23. Februar 2025 unter dem Titel Medardo Rosso. Die Erfindung der modernen Skulptur einen der großen Pioniere der Moderne.

Den Abschluss im Ausstellungsreigen bildet Liliane Lijn. Arise Alive vom 15. November 2024 bis

4. Mai 2025. Lijn arbeitet seit über sechs Jahrzehnten an den Schnittstellen von Kunst, Poesie und Wissenschaft.

 

Weitere Informationen unter www.mumok.at

(JT Jan. 2024)

Foto: Stefan Oláh © mumok

2024 bringt Schätze der Neuen Sachlichkeit ins Leopold Museum

 

Während das Museum aktuell mit den Retrospektiven zu Max Oppenheimer und Gabriele Münter ganz im Zeichen des Expressionismus steht, liegt der Fokus 2024 auf der Neuen Sachlichkeit.

Einer Überblicksschau zu den deutschen Vertretern der Kunstrichtung, die im Frühjahr startet, folgt im Herbst die erste umfassende Werkschau zum bedeutenden österreichischen neusachlichen Künstler Rudolf Wacker in Wien.

Anlässlich des 200-jährigen Bestehens des Wiener Städtischen Versicherungsvereins, einem langjährigen Partner des Leopold Museum, zeigt das Museum nun zum ersten Mal Werke aus allen Kunstsammlungen des internationalen Versicherungskonzerns – von der klassischen Moderne bis zur Gegenwart.

Ein besonderer Höhepunkt des Ausstellungsjahres ist die erstmalige Präsentation des Backhausen-Archivs mit Preziosen der Wiener Moderne, von Koloman Moser bis Josef Hoffmann.

 

Unknown Familiars. Die Sammlungen der Vienna Insurance Group
8. Mai bis 6.Oktober 2024, Kuratoren: Philippe Batka, Vanessa Joan Müller

Neue Sachlichkeit in Deutschland
24.
Mai bis 29. September 2024, Kurator: Hans-Peter Wipplinger

Rudolf Wacker. Magie und Abgründe der Wirklichkeit
30.
Oktober 2024 bis 16. Februar 2025, Kuratoren: Marianne Hussl-Hörmann, Laura Feurle

Poesie des Ornaments. Das Archiv Backhausen
13.
November 2024 bis 9. März 2025, Kuratoren: Ursula Graf, Aline Marion Steinwender

 

Weitere Informationen unter www.leopoldmuseum.org

(JT 2023)

Fotos:

CHRISTIAN SCHAD, Selbstbildnis mit Modell, 1927 © Privatsammlung | Foto: Benjamin Hasenclever, München © Bildrecht, Wien 2023

RUDOLF WACKER, Selbstbildnis mit Rasierschaum, 1924 © Museum Ortner, Wien (Courtesy Kunsthandel Giese & Schweiger, Wien) | Foto: Alexander Mitterer/Print Alliance

GEORGE GROSZ, Grauer Tag, 1921 © Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin Foto: Staatliche Museen zu Berlin, Nationalgalerie / Andres Kilger © Bildrecht, Wien 2023

Das Ausstellungsjahr 2024 im Bank Austria Kunstforum

 

Auf der Freyung in Wien ist im neuen Jahr ganz schön etwas los!

 

In der von Direktorin Ingried Brugger kuratierten Matta-Ausstellung präsentiert das Bank Austria Kunstforum Wien im Frühjahr 2024 einen der visionärsten Maler des 20. Jahrhunderts.

Der Weltenbürger Roberto Matta brachte Künstler wie Jackson Pollock oder Robert Motherwell zur Kunst und inspirierte sie nachhaltig.

 

Mit Kuratorin Lisa Ortner-Kreil haben Künstler Aldo Giannotti und Choreografin Karin Pauer ein außergewöhnliches Projekt entwickelt. Unter dem Titel „House of Constructs“ verwandelt sich das Ausstellungshaus im Juni 2024 in eine Baustelle um der Frage nach der Definition und Nutzung des Ausstellungsraums nachzugehen. Die Interaktion des Publikums ist integrativer Bestandteil der Auseinandersetzung um Stellung zu beziehen und eine Botschaft zu verbreiten.

 

Den Ausstellungsherbst läutet Paul Gauguin ein. Die von Evelyn Benesch kuratierte Ausstellung zeigt über 80 Leihgaben aus großen internationalen Museen und bedeutenden Privatsammlungen.

 

Unter dem Titel „Rockaby“ (2017–2024) präsentiert der tresor im Bank Austria Kunstforum Wien von März bis April 2024 eine konzertante Collage von Rebecca Saunders für fünf Musiker und

220 Spieluhren. Das von Bettina M. Busse kuratierte Projekt entsteht in Zusammenarbeit mit dem Musikverein Wien.

Ebenfalls im Frühling ist im Artspace für zeitgenössische Kunst die Abschlussausstellung der Bank Austria Studios zu sehen, die von Bettina M. Busse in Zusammenarbeit mit Contemporary Matters kuratiert wird.

 

Weitere Informationen unter www.kunstforumwien.at

(JT 2023)

Fotos:

Roberto Matta. Untitled. 1979. Öl auf Leinwand. Copyright: Estate Roberto Matta

Paul Gauguin. Ernte: Le Pouldu. 1890. Öl auf Leinwand. Copyright: Tate

Meisterwerke des 20. und 21. Jahrhunderts

 

Unter dem Titel WE  präsentiert die Heidi Horten Collection in Wien bis 25. August 2024 eine umfassende Auswahl ikonischer Werke aus eigenem Bestand und knüpft mit ihren Schwerpunkten an die 2018 im Wiener Leopold Museum gezeigte Ausstellung WOW! an.

 

Entsprechend der inhaltlichen Ausrichtung der Sammlung gliedert sich WE  in drei Themenfelder: dem Expressionismus, insbesondere in seiner deutschen Ausprägung, gefolgt von der Kunst der 1960er- und 1970er-Jahre, mit einem besonderen Fokus auf US-amerikanischen, italienischen und deutschen Positionen. Der dritte Schwerpunkt liegt auf der Malerei und Skulptur, die das Spannungsfeld zwischen Figur und Abstraktion erkunden.

 

Zusätzlich steht im Rahmen einer von Tobias Natter kuratierten Kabinettspräsentation mit dem Titel Focus ein herausragendes Werk von Gustav Klimt im Mittelpunkt, nämlich sein Gemälde 

Kirche in Unterach am Attersee von 1915/16. Dieses Werk des berühmtesten Vertreters des österreichischen Fin de Siècle wird grafischen Arbeiten der Epoche Wien um 1900 wie auch Positionen von zeitgenössischen Künstlern gegenübergestellt. 

 


In einer Zeit, in der digitales Engagement unsere Erfahrungen neu formt, präsentiert die Heidi Horten Collection die innovative Initiative #ARTfluence. Bei diesem zukunftsweisenden Konzept stehen die Museumsbesucher im Mittelpunkt. Ihre Stimmen prägen das Museum von morgen. Vor Ort und in den sozialen Netzwerken haben sie die Chance, für ihre Favoriten aus der Sammlung zu voten und so die Kunstwerke auszuwählen, die ab Herbst 2024 einen festen Platz in der Ausstellung erhalten.

Dieser partizipative Ansatz verwandelt das traditionelle Museumserlebnis von einem rein beobachtenden Akt in eine interaktive Reise.

 

Weitere Informationen unter www.hortencollection.com

(JT 2023)

Fotos:

Max Pechstein. Die gelbe Maske II, 1910. Heidi Horten Collection

Gustav Klimt. Kirche in Unterach am Attersee, 1916. Heidi Horten Collection

Franz Marc. Rote Rehe I, 1910. Heidi Horten Collection

80 Jahre Zens

 

Der österreichische Künstler und Kunstpädagoge Herwig Zens (1943-2019) ist vor allem für seine umfangreichen Druckgrafiken und Radierungen bekannt. Am 5. Juni 2023 hätte der 2019 verstorbene Maler seinen 80. Geburtstag gefeiert.

Der Niederösterreicher hatte einen prägenden Einfluss auf das heimische Kulturgeschehen. Als Professor an der Akademie der Bildenden Künste in Wien verantwortete er die Ausbildung zahlreicher Generationen von Pädagogen. Neben der universitären Laufbahn schuf Zens ein umfangreiches und international rezipiertes künstlerisches Oeuvre.

 

Mit rund 160 Malereien, Zeichnungen und Druckgrafiken zeigt die Landesgalerie Niederösterreich

bis 25. August 2024 die bisher größte Einzelausstellung zu Herwig Zens.

Zentrales Werk ist das „Radierte Tagebuch“. Dafür reihte der begnadete Radierer Kupferdrucke auf einer langen Papierbahn aneinander. Kästchen mit Zeichnungen, Notizen, aber auch ohne Inhalt repräsentieren die einzelnen Tage. Weiters zeigt die Ausstellung Zens‘ Neuinterpretationen von Francisco de Goya (1746-1828). Beleuchtet werden die Themenbereiche Musik und griechische Mythologie sowie das Motiv des Todes, das Zens obsessiv durch die Schaffung teils monumentaler Totentänze umsetzte. Kurator ist Nikolaus Kratzer, Leiter der Kunstsammlung des Landes Niederösterreich. 

Weitere Informationen unter:

https://www.lgnoe.at/de/ausstellungen/29-herwig-zens

(JT 2023)

Foto:

Herwig Zens. Hexensabbat. 1984. Öl. Acryl auf Leinwand. Landesgalerie NÖ. Copyright by

Landessammlungen NÖ

So ging einst „Schöner Wohnen“

 

Im Waschsalon Karl-Marx-Hof wurde die Sonderausstellung Schöner Wohnen im Roten Wien.

100 Jahre Punktesystem – 100 Jahre Wohnbauprogrammbis 1. September 2024 verlängert. 

Konzipiert und kuratiert von Lilli Bauer und Werner T. Bauer. Sponsor der Sonderausstellung ist die Wiener Städtische - Vienna Insurance Group.

 

Einen Wiener Gemeindebau der Ersten Republik erkennt man auf den ersten Blick.

Die Fassaden mit ihren Sprossenfenstern, Balkonen, Loggien und Erkern prägen das Stadtbild bis heute. Doch wie wohnten die ersten Arbeiterfamilien in diesen neuen, gesunden Volkswohnungen?

Der Waschsalon geht auf Wohnungsinspektion.

 

Um 1900 lebte die Mehrheit der Wiener Bevölkerung noch auf Zimmer und Küche. Berüchtigt waren die Gangküchenwohnungen ohne fließend Wasser und ohne Elektrizität.

1922 wurde ein transparentes „Punktsystem“ eingeführt, das die Wohnungswerber in Dringlichkeitsstufen einteilt. 1923 beschloss der Gemeinderat ein erstes Wohnbauprogramm,

Am Ende der Ersten Republik wohnte jeder zehnte Wiener in einer Gemeindebauwohnung.

Die Wohnungsgrößen wurden anfangs häufig als zu klein empfunden. Die Stadt nahm sich die Kritik zu Herzen und plante ab 1927 auch größere Wohneinheiten. Mit den größer dimensionierten Grundrissen hielt auch das bürgerliche Wohnzimmer Einzug in die Arbeiterwohnung.

 

Weitere Informationen unter www.dasrotewien-waschsalon.at

(JT 2023)

Foto: Interieur, 1928, koloriert © WStLA/Foto Gerlach